Dienstag, 4. Juni, Garberville – Hwy 1 – Gualala, 128 mls

Meistens machen Sebastian und ich ja so 14-Tage-Urlaube. Dann müßten wir uns jetzt zur Rückreise ins Flugzeug setzen. Es wäre auf jeden Fall ein großartiger Urlaub gewesen, mit vielen, sehr unterschiedlichen Bildern zum Erinnern. Stattdessen geht es weiter – das Leben ist gut zu uns. Danke Anna, Volker & Team und Scott, Linda A. & Team.

Die 1, der Küstenhighway, macht, wie so viele Straßen hier, glücklich. Erst einmal geht es in schmalen Kurven den Berg hinauf. Die Sonne ist bereits am Morgen knallig warm aber je höher wir kommen, desto wärmer wird es. Dann sind wir oben, versichern uns gegenseitig, wie gut und passend wir angezogen sind „Genau richtig!“ und fahren auf der anderen Seite wieder runter. In den Nebel, der zu leichtem Regen oder zumindest sehr hoher Luftfeuchtigkeit wird. Die Sonne, die eben noch gewärmt hat, ist im Dunst verschwunden. Wenn es nicht nur Wasser sondern auch Wetterscheiden gibt, dann sind wir eben über ein gefahren, auf der anderen Seite des Berges – und so hoch ist er gar nicht- herrscht ein komplett anderes Klima, deutlich kälter, leicht feucht. Wir ziehen uns die, Gott sei Dank griffigen, Skihemden an und es geht weiter durch den Wald.

Dann kommt ein kleiner Anstieg, Sebastian vor mir sieht aus als wolle er ins Nichts fahren, einfach weiter gerade aus, da macht die Straße einen Knick und da isser wieder: Der Pazifik, heute mal in bleigrau. Den Rest des Tages fahren wir an der Küste, mal so nah an der Klippe, dass zwischen mir und dem Meer nur 50m Abhang sind, mal etwas weiter entfernt durch Alleen hoher Bäume.

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Sehr optimistisch finde ich die Schilder, die mir abwechselnd sagen, dass ich die Tsunami Hazard Zone betrete, respektive wieder verlasse. Die Schilder „You are leaving…“ sind aus meiner Sicht echt früh und deutlich niedriger als ich es erwartet hätte.  Wir reden schließlich nicht von einer Sturmflut, die mal etwas höher ist sondern von Tsunamis. Hoffen wir mal, dass die Schilder von Menschen kommen, die wissen was sie tun.

Die Küste hier sieht aus als hätte jemand wahllos mit Steinen geworfen, immer wieder liegen ein paar Felsen im Wasser, mal größer und deutlich sichtbar mal kleiner und nur durch die Brandung zu erkennen. Sehr dramatisch aber an den wirklich beeindruckenden Stellen, wenn die Straße erst gerade auf’s Meer  zu führen scheint und erst im allerletzten Moment einen Knick macht,  oder wenn eine Brücke über eine Flußmündung führt und die Mündung ist voller Steine und Seegang, also immer dann gibt es keine Chance zu halten, selbst wenn ich rechtzeitig dran denken würde (was keineswegs immer der Fall ist).

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Ich versuche trotzdem ein paar gute Bilder zu machen, auch wenn das Licht wenig Kontrast hergibt, denn der Nachteil an so vielen so tollen Eindrücken in so kurzer Zeit ist, dass sie sich überlagern, nicht einprägen. Wo waren wir gestern nochmal? Wie hieß die tolle Straße? Welcher See war im Nebel verschwunden? Wenn ich schon jetzt darüber nachdenken muß, wie wird das erst im Winter sein, wenn ich mich mit Erinnerungen über die Motorradfreie Zeit retten muß?

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Anderes bleibt ohne Datumsstempel in Erinnerung. Die vielen Raubvögel, die hier kreisen, eigentlich sind fast immer welche da. Vorhin auf der 1, sie war gerade etwas höher, stieg ein Vogel gerade neben der Straße hoch und für einen kurzen Moment waren wir auf derselben Höhe – ich hätte fast vergessen die Kurve zu fahren. Manche sind so groß, das sind bestimmt Adler. Andere sind kleiner, aber ich habe nicht genug Ahnung um zu sagen, was es ist.

Jetzt sitze ich draußen vor mir der Pazifik, über mir ein weiterer Raubvogel und in dem Baum vor mir ein Kolibri und andere Vögel, die wie Spatzen mit roten Köpfen aussehen.  Rechts neben mir ein Schwalben(?)- Nest, vor mir schwimmen ein paar Robben oder Seelöwen durchs Wasser und über mir sind Zugvögel auf dem Weg in den Norden.  Nee, was geht es mir gut.

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2 Gedanken zu „Dienstag, 4. Juni, Garberville – Hwy 1 – Gualala, 128 mls

  1. Guido

    Leuteeee, wo ist der Blog?
    1. Gedanke – iss watt passiert?? Sorg,sorg…
    2. Gedanke – kreative Krise? Wie lange wird es dauern? Tagelang kein Blog??
    3. Gedanke – die beiden sind bestimmt im Kino….wird schon noch…
    4. Ich habe mich im Datum verguckt, schnell gecheckt, stimmt auch alles
    Sitze also am Frühstückstisch und außer Hochwassermeldungen nix zu lesen, das geht so nicht. Wir lassen euch nicht so weit reisen und dann kommt nix.
    Also, und wenn es ein Beitrag vom letzten Jahr ist – Update ….bitte

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