Wir bleiben zwei Nächte in Bozeman und nutzen den Samstag um nach Nevada- und Virgina-City zu fahren. Beide laufen unter der Rubrik Ghosttown und sind es beide definitiv nicht. Nevada City ist ein Museumsdorf, viele Häuser aus Montana zusammengetragen, dazu Möbel, Kutschen, Werkzeug, Ladeneinrichtung und Sortimente (wenn man das jeweilige Sammelsurium so bezeichnen kann). Dazu ein paar Menschen, die in korrekter Kleidung das Leben von damals vorführen. Gut gemacht, stellenweise richtig interessant, aber eben nicht das, was ich unter einer Ghosttown erwarten würde, mit staubiger Hauptstraße, über die Dornenbüsche rollen.
Virgina City ist dann nochmal anders, es sind die originalen Gebäude, aber mit Cafes, Bars und Souvenirläden gefüllt. Auch witzig anzusehen, aber eben auch nicht “Ghost“. Dafür lecker. Wir kaufen Karamell mit unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. Die Maschine dazu steht im Schaufenster, knetet und streckt die Zuckermasse.
Auf dem Rückweg gucken wir uns noch Bozemann Historic District und das „Museum oft the Rockies“ an. Letzteres ist überraschend, ich hatte Steine und Dinosaurier erwartet und bekomme Weltraum, Erdgeschichte, Dinosaurier, Native Americans, Montana History und Space. Nicht schlecht, was?
Die verschiedenen Ausstellungen sind gut gemacht, nur vom Museumsshop bin ich enttäuscht – zuviel Kitsch.
Basti: Tja, nun waren wir in ausgewiesenen Ghosttowns, die beide den Vorteil hatten über eine Asphalt Strasse erreichbar zu sein. Ich verstehe Renas Enttäuschung, bin aber froh, daß ich im Museumsdorf dann auch Einrichtung und Gerätschaften sehen kann. Die Strecke dorthin war irre zu sehen, da das erste Stück bis Norris ein Bilderbuch-Montana für mich war: Hügelig fast wie im Voralpenland, allerdings durchgehend Weiden und Felder und kaum Bäume und im Hintergrund die alpinen Berge.
Danach ging es über eine Art Pass in ein Tal – Canyon wäre nach den letzten Wochen vermessen – mit dem Madison River. Ein mäandernder, relativ breiter und ruhiger Fluß. Und natürlich wird dies an einem sonnigen Independence Day Wochenende reichlich genutzt zum „Rafting“, nicht was wir im Allgemeinen darunter verstehen, sondern auf Lumas und aufgeblasenen Reifenschläuchen von der Strömung treiben lassen. Beim Rücktransport flußaufwärts kommen uns abenteuerlich verzurrte Gummitiere und –reifen auf Autodächern entgegen. Hoffentlich hält‘s, sonst werden wir von einem Reifenschlauch von den Moppeds gekegelt.
Auf der Rückfahrt drohen schwarze Wolken und wir geben Gas. Rena ist vorne und erkennt beim Auflaufen auf eine Autokolonne rechtzeitig, daß das letzte Fahrzeug ein Sheriff ist – besser nicht mit 90 mph überholen. Es reicht trotz der Vernunft-Bremse und wir kommen trocken bis nach Bozeman 🙂
Tja, anders ausgedrückt: zum Glück war Rena vorne 🙂
Die “ Ghosttowns“ haben die sich in Kommern abgeguckt!
… als ob ich viel langsamer fahren würde als Basti. Seit seine Verkleidung vom Mopped weg ist, fällt er ab 85 mph zurück. gruss rena