Raus aus Las Vegas geht erstaunlich gut und über die I515 sind wir bald schon am Hoover Dam. Was für ein Bau, inklusive Kunst am Bau. Mit einem Fuß sind wir in Nevada, mit dem anderen schon in Arizona.
Dann geht es weiter, am Lake Meat, der durch den Staudamm entstanden ist, entlang. Wobei entlang echt relativ ist. Ja, laut Karte ist der See nur wenige Meilen entfernt. Sehen tut man ihn nach den ersten Kurven nicht mehr, nur noch Steine in allen Farben, schwarz, braun, beige, rot. Mondlandschaft und anders als Death Valley mit ziemlich weit entfernten Horizont. Flaches, ödes Land, soweit das Auge reicht.
Beim Fahren geht es meistens nur darum, die Temperatur auszuregeln. So zu sitzen, dass möglichst viel Fahrtwind durch die Schuhe und Jacke kommt. Wenn ich das linke Bein von der Fußpedale um 45° nach hinten abwinkele kühlt es besser. Rechts geht das nicht, da ist der Auspuff im weg und lange halten kann ich das auch nicht. Wenn ich die Zehen nach unten strecke, kommt mehr Wind durch die Schuhe als wenn die Füße normal auf den Pedalen stehen. Und so probiere ich alles Mögliche aus, Hauptsache, es kühlt ein bißchen.
Wir suchen uns relativ früh, bereits gegen Mittag, ein Hotel in Overton und warten die Mittagshitze ab. Dann fahren wir –in Jeans und ohne Gepäck- ins Valley of Fire. Das wiederrum hält, was der Name verspricht: Rotes, aufgetürmtes Gestein, von der Abendsonne angeleuchtet. Dann ist es wieder weiß, mit einer ganz harten Grenze, keine weichen Übergänge sondern von jetzt auf gleich weiß. Irre. Wir fahren durch ein enges Tal roten Gesteins auf ein Plateau. Im Hintergrund fast eine Fototapete, eine weit entfernte Gebirgswand. Zu wenig Licht um gute Bilder zu machen, aber eine beeindruckende Landschaft. Dass auf dem Rückweg fünf Steinböcke direkt vor uns auf die Straße laufen ist ein i-Tüpfelchen. Vier laufen nach links, einer nach rechts. Wir halten, fahren ganz langsam weiter, bis auch der rechte Bock wieder drüben auf der anderen Seite bei seinen Kumpels ist. Schöne Tiere. Es ist immer noch sehr warm, der Wind kühlt nicht sondern verteilt die warme Luft nur neu, obwohl es inzwischen schon fast dunkel ist.
Auf dem Rückweg fallen mir die Maße in den Senken am Straßenrand auf, bis 6 feet hoch. Mit dem Schild „Flooding“ machen sie Sinn – kommst Du mit Deinem höher gelegten Pickup noch durch das Wasser oder wendest Du Dein 08/15-Auto wieder?
Die Bilder sind ja wirklich gut und beeindruckend tolle Landschaften